Chronik

1950

Die Geschichte des Blau-Silber Berlin beginnt im Jahr 1950. Damals gründeten Richard und Mädy Keller im Verbund mit der Tanzschule Keller den Blau-Gold-Berlin, später Excelsior Berlin, den Blau-Weiß-Silber Berlin und den Grün-Gold Berlin. Durch den engen Zusammenschluss von Club und Tanzschule konnten viele Kursteilnehmer als Mitglieder gewonnen werden. Leider gibt es über die Jahre bis 1970 keine überlieferten Aktivitäten.

1970

Eine Latein-Formation wurde 1970 zusammengestellt, die 1971 und 1976 sogar den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft erringen konnte. Veränderungen in der Zusammensetzung der Formation durch die in solchen Gruppen vorkommende Fluktuation von Paaren und Personen führten mehrfach zu einem Auf und AB. So hat auch unsere Formation Höhen und Tiefen durchgemacht und hat im Jahr 1994 ihren Platz in der Regionalliga gefestigt. 1995 wurde die Formation wegen Mangel an Paaren und aus Kostengründen nicht mehr weitergeführt.

1973

Die speziellen Clubbelange und die gewachsene Eigenständigkeit veranlassten zunächst den Club Excelsior dem OSC als Tanzsportabteilung beizutreten. Die Mitgliederversammlung des Blau-Weiß-Silber hat dann am 14.11.1973 eine Fusion mit der Tanzsportabteilung Club Excelsior im Olympischen Sport-Club unter Beibehaltung des Namens Blau-Weiß-Silber beschlossen.

1974

Steigende Mitgliederzahlen und erweiterte Aktivitäten erforderten bald eigene Trainingsräume, die 1974 am Kürfürstendamm bezogen wurden.

1981

Aber auch dieses Studio wurde bald für ca. 750 Mitglieder zu klein und ein zweites Clubstudio musste 1981 im Steglitzer Kreisel eröffnet werden. Das Studio am Kurfürstendamm wurde wegen zu hoher Mietforderung und anderer Nutzungsabsichten des Vermieters im Januar 1996 aufgegeben. Seitdem konzentrierte der Club seine Arbeit in seinen Räumen im Steglitzer Kreisel.

2000

Im Jahr 2000 wurde aus dem Vorstand des OSC, eine Arbeitsgruppe OSC2000plus gebildet, die eine Öffnung des Clubs für rechtlich selbstständige Vereine vorbereiten sollte. Die Arbeitsgruppe erarbeitete den § 6a der OSC-Satzung (Abteilungsvereine), der die Mitgliedschaft von selbständigen Abteilungsvereinen zulässt. Die neue Satzung wurde von der Vereinsversammlung des OSC, am 17.10. 2000 beschlossen.

2001

Die OSC-Tanzsportabteilung wurde dann am 1.7.2001, als erster Abteilungsverein in den OSC aufgenommen. Sie trug seit dem den Namen: Blau-Weiß-Silber Berlin e.V. im OSC e.V. . Der Mietvertrag für die Räume im Kreisel wurde mit der Fa. Becker & Kries neu verhandelt und vom Blau-Weiß-Silber e.V. übernommen.

Der Landestanzsportverband Berlin betrieb als Untermieter, in den von uns angemieteten Räumen im Kreisel, das Landes-Leistungszentrum-Tanzen. Auf Weisung des Senats von Berlin, musste der LTV in die Räume der neu gebauten Max-Schmeling-Halle umziehen und kündigte seinen Vertrag als Untermieter bei uns. Dadurch kam es im Blau-Weiß-Silber zu erheblichen finanziellen Problemen. Dazu kamen noch die ständig steigende Miete im Kreisel und sinkende Mitgliederzahlen. Viele Versuche, in Verhandlungen mit dem Vermieter zu einer spürbaren Mietminderung zu kommen, hatten keinen Erfolg.

2003

Anfang 2003 zeichnete sich dann eine nicht mehr zu bewältigende finanzielle Schieflage ab. Trainerhonorare konnten nicht mehr voll gezahlt werden und nennenswerte Zuschüsse vom LTV waren nicht mehr zu erwarten. Der Vorstand stellte daher in der außerordentlichen
Mitgliederversammlung am 18.6.2003 den Antrag zur Auflösung des Blau-Weiß-Silber Berlin e.V. In Anbetracht der Gesamtsituation stimmte die Versammlung der Auflösung und der sofortigen Einstellung des Trainingsbetriebes zu.

Einige Mitglieder des Blau-Weiß-Silber hatten vorausschauend bereits am 22. Januar 2003 den neuen (Nachfolge-) Verein mit dem Namen Blau-Silber Berlin e.V. gegründet. Der neue Club sollte die erfolgreiche Arbeit und die Tradition des Blau-Weiß-Silber als Abteilungsverein im OSC fortsetzen. Zum Vorsitzenden wurde Günter Pfaffenbach gewählt. Viele ehemalige Mitglieder aus dem aufgelösten Blau-Weiß-Silber sind in den neuen Verein wieder eingetreten.
Neben den Vorbereitungen für die Eintragung in das Vereinsregister war die Suche nach Clubräumen für den neuen Verein besonders vordringlich. Fündig wurde man zunächst am Priesterweg in der dortigen Turnhalle. Leider erhob aber auch die Sportschule des Landessportbundes Anspruch auf die Halle, die dann nach Zustimmung des LSB zur Übernahme des angeschlossenen Hotelbetriebs vom Bezirk den Zuschlag erhielt.

Mit Unterstützung der Stadträtin für Sport, Frau Angelika Schöttler, dem OSC, dem Landestanzsportverband Berlin, dem Deutschen Tanzsportverband und dem BVV-Sportausschuss gelang es schließlich, uns den Schlesiensaalkomplex im Rathaus Friedenau als Trainings- und Clubräume mit Nebenräumen zur Verfügung zu stellen, leider nicht kostenfrei, wie es in der SPAN steht. Aber wir waren und sind froh, mit dem Schlesiensaal geeignete und auch bezahlbare Räume für unsere Clubarbeit zu haben, auch wenn wir uns die Räume über viele Wochen im Jahr mit dem Theater Morgenstern teilen müssen.

Seit Bestehen hat unser Club stets eine breite Angebotspalette bereitgehalten: Turniersport, Breitensport, Hobbytanzgruppen, Jugendgruppen sowie Ballett und Aerobic gehören zu unserem Trainingsprogramm. Durch engagierte Arbeit mit dem Ziel, den „neuen“ Club wieder für eine breite Mitgliederschaft attraktiv zu machen und zu sportlichen Erfolgen zu führen, haben Vorstand und Trainer den Blau-Silber Berlin zu einem der mitgliederstärksten und erfolgreichsten Tanzclubs in Berlin entwickelt.

2009

Von ca. 130 Mitgliedern im Jahr 2003 ist der Blau-Silber Berlin im Jahr 2009 auf über 400 Mitglieder gewachsen. Zu diesem Erfolg haben alle unsere Mitglieder, Sportpaare, Hobby-Tänzer, Fördermitglieder und der OSC entscheidend beigetragen. Auch unsere Veranstaltungen, ob Turniere oder Club-Feiern, haben durch ihre ansprechende Ausgestaltung das Ansehen des Clubs in Berlin und darüber hinaus gestärkt. Seit Bestehen des Blau-Silber Berlin konnten unsere Paare eine Vielzahl von Berliner Meisterschaften erringen und auch auf Deutschen Meisterschaften und anderen Großturnieren hervorragende Plätze erringen. Sie alle hier aufzuführen würde den Rahmen dieser „Chronik“ sprengen.

Aus dem Club Blau-Silber Berlin und seinem Vorgänger Blau-Weiß-Silber Berlin sind schon viele Meister, darunter Berliner Meister, Gebietsmeister, Deutsche Meister, Deutsche Vizemeister und Vize-Europameister in den verschiedenen Leistungsklassen hervorgegangen. Am bekanntesten sind wohl die Marschalls, die insgesamt fünfmal Deutsche Meister in der S-Klasse (höchste Leistungsklasse), zweimal Vize-Europameister und einmal Dritte bei der Weltmeisterschaft in Latein wurden. Eine Tabelle der Erfolgspaare unseres Clubs ist als Anlage 1 beigefügt. Es war und es ist ein Glücksfall, dass die Marschalls nach ihrer aktiven Zeit als eines der erfolgreichsten deutschen Turnierpaare als Trainer und „Meistermacher“ ihr Wissen und Können unseren Paaren vermittelt haben und es noch immer tun. Gleiches gilt auch für Laurens und Nicole Mechelke. Auch sie sind nach ihrer aktiven erfolgreichen Turnierlaufbahn als Trainer für die Lateintänze mit viel Erfolg im Blau-Weiß-Silber und heute im Blau-Silber Berlin geblieben. Beate Franke gehört ebenso zu den langjährigen qualifizierten und erfolgreichen Trainern. Seit 2005 gehört zu unserem Trainerteam auch Kerstin Jörgens. Sie war mehrfache Deutsche Meisterin der Amateure und der Professionals und Weltmeisterin in der Kür.

Mit dem Namen des Clubs verbinden sich nicht nur für das Berliner Publikum unvergesslich schöne Erinnerungen an viele Europa- und Weltmeisterschaften sowie World-Cups in der Deutschlandhalle, für die der Blau-Weiß-Silber erfolgreicher Ausrichter war. Der Club ist stolz darauf, dass er die in den fünfziger Jahren begonnene Tradition über mehrere Jahrzehnte weiterführen konnte. Hinter der beeindruckenden organisatorischen und gestalterischen Leistung standen immer Vorstand, Trainer und Tänzer gemeinsam. Der große persönliche Einsatz in den Monaten der Vorbereitungen konnte niemandem die Freude daran nehmen, zu einem erfolgreichen Team zu gehören. Die besonderen Fähigkeiten von Christel Marschall, ein Rahmenprogramm von außergewöhnlichem Flair zu schaffen, haben wesentlich zum Gelingen und Ansehen der großen Veranstaltungen beigetragen. Die Palette der tänzerischen Möglichkeiten unserer Paare wurde voll ausgeschöpft. Nicht nur Turniertänze oder alte deutsche Tänze konnten bewundert werden, sondern auch Elemente des Ballett-Tanzes und des modernen Ausdruckstanzes wurden zur Gestaltung von populären Geschichten verwendet. Leider steht uns heute für solche tanzsportliche Höhepunkte die Deutschlandhalle nicht mehr zur Verfügung.

2012

Wasser im Rathaus Friedenau
Das Jahr 2012 war für den Club ein sehr schwieriges Jahr. In der Nacht vom 6. zum 7. Februar drangen Wandalen in das Rathaus Friedenau ein. Offenbar hofften sie in der Kasse der Bücherei Geld zu finden. Weil sie aber ohne Beute blieben, haben sie im 3. und 4. OG die Hydranten aufgedreht und große Teile des Hauses unter Wasser gesetzt. Schwer getroffen davon wurde auch der Schlesiensaal und Nebenräume. Damit stand der Club von einem Tag auf den anderen ohne Trainingsräume da.

Nur durch die Hilfe befreundeter Clubs, der Techn. Uni Berlin und des Bezirksamtes sowie der Tanzschule Keller konnte der Trainingsbetrieb mit relativ geringem Ausfall weitergeführt werden. Ab dem 1. April stand uns als Ersatz die Aula in der Teske-Schule für unser Training zur Verfügung und teilweise auch die obere Turnhalle. Zugangsprobleme und andere Verwaltungsabläufe erschwerten teilweise das Training in der Teske-Schule.
Auf Vorschlag von Wilhelm Sommerhäuser und mit Zustimmung des Bezirksamtes konnte durch setzen einer Trennwand auf Kosten des Clubs, die den hinteren Teil mit dem beschädigten Parkett abschloss, der restliche Teil des Saales wieder ab Ende April genutzt werden. Die erste Aktivität dort war die Mitgliederversammlung am 20. April. Der kleine Saal stand weiterhin nicht zur Verfügung und so musste die Aula der Teske-Schule weiter genutzt werden.
Für die Nutzung der Aula der Teske-Schule zu Trainingszwecken und die Einrichtungen für das Provisorium Schlesiensaal musste der Club ca. 2.600,- € aufwenden.

Zunächst stand die Rekonstruktion des Schlesiensaals in Frage. Schließlich erfolgte doch die Reparatur des Parketts in beiden Sälen und so konnte der Trainingsbetrieb ab November wieder, mit den bekannten Einschränkungen durch die Nutzung durch das Theater Morgenstern, im Rathaus Friedenau komplett stattfinden.

Durch den Wassereinbruch mit seinen Folgen haben wir allerdings eine größere Zahl von Mitgliedern verloren. Ein weiterer Mitgliederschwund gab es im Jugendbereich durch Trainerwechsel und die Schulreform mit den verlängerten Schulzeiten. Die Mitgliederzahl sank 2012 von 425 auf ca. 380.Mitglieder.
Sportlich gab es aber trotz der räumlichen Einschränkungen viel Erfreuliches zu berichten. Unsere Paare erreichten bei Berliner- und Deutschen Meisterschaften sowie Ranglisten-Turnieren (auch international) 80 mal die Endrunde, davon 25 erste, 15 zweite und 13 dritte Plätze. Besonders zu erwähnen ist der am 2.6.2012 errungene Deutsche Vizemeistertitel Latein von Stefan Leschke und Leila Kessler sowie ihr zweiter Platz in Blackpool am 28.5.2012 in der Senioren I S Latein.
Steffen Zoglauer und Sandra Koperski beendeten ihre erfolgreiche Karriere als Amateurpaar und wechselten ins Profi-Lager. Dort konnten sie ihre Erfolgsstory nahtlos fortsetzen. Sie wurden Deutsche Vizemeister Kür Standard, Europa-Vizemeister über 10 Tänze, Deutsche Meister über 10 Tänze und Europa Vizemeister Kür Standard (siehe Ehrentafel).

2013

10 Jahre Blau-Silber Berlin e.V. (Gründung am 22. Januar 2003 als Nachfolger des Blau-Weiß-Silber Berlin). Damit blickt der Blau-(Weiß)-Silber Berlin auf eine 63-jährige Tradition zurück. Die operative Zeit des Blau-Silber Berlin begann im Juli 2003 im Rathaus Friedenau. Diese 10 Jahre waren erfolgreiche Jahre, wie die Ehrentafel unserer Erfolgspaare bestätigt.
Diethard Marschall beendet in diesem Jahr seine Arbeit nach 40 Jahren als Clubtrainer und wird weiter als Privat-Trainer im Club tätig sein. Er war mit seiner damaligen Frau Christel Marschall eins der erfolgreichsten Deutschen Paare im Tanzsport. Sein Können hat er an viele Paare mit viel Einfühlungsvermögen weitergeben können, was deren Erfolge bis zu deutschen Meisterschaften eindeutig belegen. Als seine Nachfolger konnten Steffen Zoglauer und Sandra Koperski als Trainer für unseren Club gewonnen werden.
Vitam und Barbara Kodelja wurden nach 2 Mal Vize-Weltmeister in diesem Jahr endlich mit der Erringung der Weltmeisterschaft Senioren III S belohnt.
Stefan Leschke und Leila Kessler waren in diesem Jahr ebenfalls sehr erfolgreich. Neben dem Gewinn einiger internationaler Turniere wurden sie am 6.12.2013 Latein-Weltmeister Senioren I in der Amateursektion des WDC.
Ein ganz außergewöhnlich erfolgreiches Jahr war 2013 für Steffen Zoglauer und Sandra Koperski. Sie wurden Deutsche Profi-Vize-Meister in Standard, Deutsche -, Europa -und Welt-Meister der Professionals jeweils über 10 Tänze und in der Kür. Es gibt wohl kaum einen anderen Club, der in einem Jahr 3 Weltmeister in seinen Reihen zählen durfte.

Die Entwicklung der Mitgliederzahl verlief nicht so positiv. Insbesondere die neue Schulordnung mit den Ganztagsschulen, die Reduzierung der Gymnasialklassen von 13 auf nur 12 Jahre und allgemeine Kosten- und Lohnentwicklungen haben zu einem weiteren leichten Rückgang der Mitgliedszahlen insbesondere im Jugendbereich geführt. Das war hauptsächlich der Anlass, die Beiträge nach fast 10 Jahren der Stabilität moderat zu erhöhen.

Die Entscheidung über den weiteren Verbleib des Clubs im Rathaus Friedenau ist endgültig noch immer nicht gefallen. Die Verhandlungen darüber laufen noch. Fest steht, dass das Rathaus rückwirkend zum 1.1.2013 an die BIM (Berliner Immobilien Management GmbH) übergegangen ist. Inoffiziell verlautet aus dem Rathaus, dass wir gute Aussichten haben, auch in Zukunft im Rathaus Friedenau bleiben zu können.

2014

Blau-Silber Berlin erhält den 2. Preis des Förderpreises für den Frauen- und Mädchensport
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat erstmals diesen Preis ausgeschrieben. Da der Tanzsport zwischen weiblichen und männlichen Tanzsportlern grundsätzlich keinen Unterschied sieht, rechneten wir uns gute Chancen aus und haben uns an der Ausschreibung beteiligt. Vor allem die Aussage, dass der weibliche Partner für das Erscheinungsbild beim Turnier in erster Linie prägend ist und ihm dadurch ein besonderer Stellenwert zukommt, hat die Jury wohl beeindruckt. Wir haben damit den 2. Preis gewonnen.
Sportlich ist der Blau-Silber trotz der Einschränkungen und Behinderungen durch das Theater Morgenstern erfolgreich. 10 Berliner Meister stehen auf der Habenseite und mit Gert Faustmann und Alexandra Kley der Deutsche Meister Senioren II S Standard und ein ganz besonderer Erfolg der beiden der 6. Platz bei der Weltmeisterschaft in Toronto / Kanada.
Es gab wegen der Theatertermine nur 3 Turnierveranstaltungen. Darunter auch das BTDS 2014 (Berlin Turnament for Dancing Students) mit Blau-Silber als Veranstalter und Unitanz Berlin als Ausrichter. Dazu kamen ein Breitensportwettbewerb am 31.8. und unser Pokalturnier Sen II Standard.
Die Expansionsbestrebungen durch das Theater Morgenstern mit weiteren Forderungen nach mehr Spielzeiten und erweiterten Bühnenbildern beeinträchtigen zunehmend die Koexistenz. Die Konflikte verstärken sich. Hierdurch wird auch der Trainingsbetrieb beeinträchtigt.

Die BIM (Berliner Immobilien Management) hat inoffiziell mitgeteilt, dass die Steuerfandung in das Rathaus einziehen soll und damit erhebliche Sicherheitsauflagen verbunden sind. Außerdem soll das Rathaus grundrenoviert werden mit längeren Nutzungsausfällen für uns und das Theater Morgenstern, voraussichtlich für 2 Jahre. Erste Gespräche mit dem Bezirksamt über zeitliche Ersatzlösungen haben stattgefunden. Dabei stand die Absicht im Vordergrund nach einer Grundrenovierung in den Schlesiensaal zurückkehren zu können.

2015

In diesem Jahr stand der Blau-Silber Berlin wieder einmal vor einer Schicksalsentscheidung. Die Auseinandersetzungen mit dem Theater Morgenstern nehmen an Heftigkeit zu. Das Theater beschuldigt uns gegen das Theater Stimmung zu machen und geht auch mit falschen Informationen in die Öffentlichkeit. Offenbar hat das Theater Angst davor auf Grund der Sicherheitsbelange im Zusammenhang mit dem evtl. Einzug der Steuerfahndung nicht mehr in den Schlesiensaal zurückkehren zu können. An den Vorwürfen gegen uns ist keine Silbe wahr.

Die BIM (Berliner Immobilien Management) hat uns zum 31.12.2015 den Schlesiensaal gekündigt. Obwohl uns von der BIM signalisiert wurde, dass wir nach der Renovierung wieder in den Schlesiensaal zurückkehren können, haben Vorstand und einzelne Mitglieder nach alternativen dauerhaften Raumlösungen gesucht. Es stellte sich aber bald heraus, dass geeignete Mietobjekte auf dem freien Markt die finanziellen Möglichkeiten des Clubs bei weitem übersteigen. Das gilt auch für den alten Theatersaal in Zehlendorf. Ein Orientierungsangebot der BIM ging auch von einer erheblichen Mietsteigerung auf ca. 60.000,- € / Jahr aus, die der Club ebenfalls nicht aufbringen könnte.

Das Bezirksamt Tempelhof machte das Angebot die Aula der Teske-Schule dauerhaft als neue Trainingsstätte zu nutzen. Dagegen gab es zunächst teilweise heftigen Widerstand aus dem Mitgliederkreis. Hauptargument gegen diese Lösung war die gegenwärtige Belegung mit Migranten.
Um die Diskussion im Club zu versachlichen, lud der Vorstand zu einer Informationsveranstaltung am 9.10.2015 ein, zu der auch Vertreter des Bezirks, Frau Bernstein und Herr Fey, und des Landestanzsportverbandes, Thorsten Süffke, kamen. Es wurde klargestellt, dass die Anmietung von Räumen auf dem freien Markt sowohl aus finanziellen Gründen als auch wegen evtl. Unsicherheiten (kein Mieterschutz) nicht zu empfehlen ist. Die Vertreter des Bezirks und des LTV empfahlen dringend das Angebot des Bezirks zur Nutzung der Aula zu akzeptieren. Der Bezirk machte auch deutlich, dass es auch andere Interessenten für die Aula gibt und diese Option jetzt kurzfristig genutzt werden sollte.
Der Vorstand erhielt aus der Versammlung den Auftrag mit dem Bezirk die Gespräche zur Nutzung der Aula fortzusetzen, aber die Option für eine Rückkehr in den Schlesiensaal offenzuhalten. Diese Gespräche führten dann dazu, dass wir den Trainingsbetrieb teilweise schon vorfristig ohne schriftlichen Vertrag Ende 2015 in die Aula verlegt haben. Die Weihnachtsparty am 28.November 2015 war sozusagen der vorläufige Schlussstrich unter die Ära Schlesiensaal.
Trotz der Probleme mit dem Theater und der Unsicherheit der Raumfrage haben unsere Trainer erfolgreiche Arbeit geleistet. 11 Berliner Meistertitel konnten unsere Paare erringen. Bei insgesamt 56 Turnieren standen unsere Paare 44-mal mit 1. – 3. Plätzen auf dem Siegerpodest. Gekrönt wurden diese Erfolge durch den Deutsche Meistertitel der Senioren II S Standard und dem 3. Platz bei der Weltmeisterschaft.
Turniere: BTDS 1.2.2015; Latein-Pokal Hauptgruppe D.C.B.A. am 15.3.2015; Standard-Pokal am 8.11.2015

2016

Der Umzug in die Aula der Teske-Schule konnte dank vieler Helfer konzentriert im Januar abgeschlossen werden. Einige Einrichtungen aus Büro, Lager und Küche hatten wir schon im Dezember 2015 umgezogen. Der Umzug wurde erheblich durch die Verfügbarkeit eines Lagerkellers in der Teske-Schule erleichtert. Die Arbeiten für den Aufbau der technischen Anlagen und die Unterbringung der vielen Materialien zogen sich aber noch bis in den April hin.
Die Verhandlungen über den Mietvertrag erforderten noch einige Zeit. Schließlich konnten wir einen rundherum günstigen Vertrag sowohl vom Inhalt her als auch mit Blick auf die Mietkosten. Abschließen. Neben der Aula überlässt uns das BZA ein kleines Büro und einen Keller mit ca. 50 m2. Bei den Verhandlungen wurde deutlich, dass sich die über viele Jahre gepflegte vertrauensvolle Zusammenarbeit auszahlt. Der Mietvertrag mit Datum 23.6.2016 hat eine Laufzeit von 15 Jahren mit einer Kündigungsfrist von 2 Jahren und Mietkosten (Kostenbeitrag) von nur 300.- € / Monat. Die Räume können an 7 Tagen in der Woche bei freiem Zugang von 9:00 Uhr bis 24:00 Uhr genutzt werden. In unseren Räumen haben wir das Hausrecht.
Solange die Schule noch Flüchtlingsunterkunft ist, gibt es eine Zugangskontrolle durch eine Wachfirma. Für den ungehinderten Zutritt unserer Mitglieder wurden für diese Zeit eigene Mitgliedsausweise ausgegeben.
Der Trainingsbetrieb konnte bis auf wenige Änderungen problemlos fortgeführt werden. Weil mit der Aula nur 1 Trainingsraum zur Verfügung steht, mussten die Lateingruppen von Lydia Hellman zunächst in die obere Turnhalle ausweichen, später konnte Kapazität im LLZ bereitgestellt werden. Die Kindergruppen wurden auf Wunsch der Eltern in die Senioren-Freizeitstätte in der Stierstraße verlegt. Wegen Vorbehalten gegen die Flüchtlinge trainieren die Hobby-Senioren zunächst in der Tanzschule Keller gegen merkliches Entgelt.
Auch nach der Umstellung auf einen neuen Trainingsraum konnten wieder einige sportliche Erfolge unserer Paare verbucht werden. Bei Meisterschaften, Ranglisten- und anderen Großturnieren standen unsere Paare 42-mal auf dem Siegerpodest, davon 18 erste Plätze mit 1 Deutschen Meister Sen II S und 1 Gebietsmeister Ost.
Mit Unitanz Berlin wurde ein Studenten-Turnier ETDS (European Tournament for Dancing Students) ausgerichtet.
Bezüglich der Einrichtungen in der Aula gibt es noch einige Reparaturen bzw. Ergänzungen. U.a. ist die Zugvorrichtung der Vorhänge an den Fenstern defekt, das Parkett weist einige Schadstellen auf und in der „Küchenzeile“ neben der Bühne fehlt ein Wasseranschluss. Außerdem besteht der Wunsch auf eine Renovierung und Farbänderung der Wände und Türen.
Eine erste Bewährungsprobe für die Aula in Bezug auf Veranstaltungen gab es mit der Weihnachtsparty 2016, die glänzend bestanden wurde.

2017

Durch Mitarbeiter des BZA wurde Anfang des Jahres festgestellt, dass sowohl aus baulichen Gegebenheiten als ach aus Denkmalschutzgründen eine Be- und Entwässerung in der „Küchenzeile“ neben der Bühne nicht machbar ist. Als Ersatz hat das BZA die Installation einer Spülanlage mit Spülmaschine im Flur des 2. OG gestattet.
Das Parkett wurde bei unserem Einzug schon einmal teilweise repariert. Es zeigte sich aber bald, dass eine Grundsanierung erforderlich ist. Das BZA hat kulanter Weise diese Sanierung im Juni/ Juli auf seine Kosten durchgeführt.
Im Jahr 2017 wurden 2 Turniere veranstaltet: Das BTDS (Berlin Turnament for Dancing Students) und ein Pokalturnier für die Klassen D und C jeweils Standard und Latein. Leider sind die Startfrequenzen nach wie vor sehr gering.
Die Mitgliederzahl sank weiter auf ein 5 Jahrestief von 295.
Unsere Paare konnten dank Fleiß und mit unseren Trainern wieder gute Turnierergebnisse erzielen. Bei besonderen Turnieren gab es für unsere Paare 55 Plätze auf dem Siegerpodest, davon allein 23 mal 1. Plätze, darunter 1 Deutscher Meister und 5 Berliner Meister. Am 2.10 2017 wurden Sascha Kley und Gert Faustmann in Antwerpen Vize-Weltmeister der Senioren II S Standard.

2018

Der Datenschutz hat die Vereine in starkem Maß beschäftigt. Der LSB hat hierzu ein eigenes Seminar zur Unterstützung der Vereine durchgeführt. Vieles, was bisher freizügig möglich war, wurde durch die Europäische Datenschutzgrundverordnung DS-GVO untersagt. U.a. gibt es nun strengere Vorschriften wie die persönlichen Daten der Mitglieder zu behandeln sind. Alle Funktionsträger und Trainer mussten eine entsprechende Verpflichtungserklärung unterschreiben.

Auch unser Aufnahmeformular und unsere Homepage mussten den Bedingungen angepasst bzw. neu aufgestellt werden, die Homepage mit monatelangem Zeitaufwand. Die alte Version wurde unmittelbar vom Netz genommen. Die Facebook-Clubseite wurde ebenfalls eingestellt.

Das Urheberrecht hat den Club auch getroffen. Aus Unkenntnis wurde ein Bild aus dem Netz in unserem Report verwendet. Die Beanstandung und ein folgender Vergleich haben den Club mit Anwaltsgebühren über 1.000,-€ gekostet.

Unser langjähriges Clubmitglied und Sponsor Annemarie Franke ist am 2.9.2018 im Alter von 96 Jahren verstorben.

Wir wollten auf Clubkosten die defekten Lampen austauschen und auch das Paneel neu streichen. Das Bezirksamt hat dann aber die Leuchten komplett gegen LED-Leuchten ausgetauscht. Durch ein gutes Gespräch beim Bezirksamt wurden die Malerarbeiten dann ebenfalls auf Bezirkskosten übernommen und nicht nur das Paneel sondern die kompletten Wände renoviert. Wir danken dem Bezirk für die entgegenkommende Behandlung.

Von 4 geplanten Turnierveranstaltungen konnten wegen zu geringer Teilnahme nur 2 Turniere durchgeführt werden. Am 17.2.2018 haben wir das BTDS (Berlin Turnament of Dancing Students) in unseren Clubräumen veranstaltet. Am 4. November konnte unser Pokal-Turnier der Hauptgruppe D u. C in Standard und Latein stattfinden. Offenbar durch die Vielzahl von Startklassen und auch durch eine gewisse „Startmüdigkeit “ der Paare fallen immer häufiger angekündigte Turniere aus.

Unsere Paare waren auch im Jahr 2018 wieder sehr erfolgreich. Bei Meisterschaften, Ranglisten Turnieren und anderen herausregenden Turniere erreichten sie 89 mal die Endrunde, darunter 25 erste, 15 zweite und 17 dritte Plätze.


Vorsitzende:

Wegen einer fehlenden lückenlosen Dokumentation der Vorstände werden nachstehend nur die bisherigen Vorsitzenden genannt:

  1. Blau-Weiß-Silber Berlin
    • Helmut Brand
    • Dr. Broser
    • Dr. Horst Eick
    • Karl Rehagel
    • Rudi Hubert
    • Werner Franke (1974 – 1984)
    • Erich Förster (1984 – 1993)
    • Kurt Bert (1993 – 1997)
    • Erich Förster (1997 – 1998)
    • Wilhelm Sommerhäuser (1998 – 2003,  formal bis zum Ende des Insolvenzverfahrens 2008)
  2. Blau-Silber Berlin
    • Günter Pfaffenbach (2003 – 2010)
    • Sebastian Rüter (2010 – 2013)
    • Karin Pfaffenbach (seit 2013)